Welcher Hund passt zu mir?

Rassetypische Fähigkeiten und genetische Eigenschaften verschiedener Hundetypen

Viele Züchter präsentieren oft nur die positiven Eigenschaften ihrer Rasse: „guter Familienhund“, kinderlieb, intelligent, charakterfest usw. die negativen oder unangenehmen Eigenschaften werden nicht erwähnt. Viele Champions in der Ahnentafel sagen nichts über die Gesundheit und das Wesen des Hundes aus. Man kann eine Rasse nur schwerlich pauschal als kinderfreundlich oder ähnlich beschreiben, denn in einem Wurf kommen häufig viele Charaktere vor.

Verwendungszweck und Verhaltensbesonderheiten

Jede Rasse hatte ihren ursprünglichen Verwendungszweck. Sie sind Spezialisten für bestimmte Arbeitseinsätze. Durch zielgerichtete Zucht wurden verschiedene Verhaltenseigenschaften gefördert oder andere vernachlässigt, so hat jede Medaille schließlich auch eine Kehrseite. Sie kennzeichnen auch das konkrete Bedürfnis des jeweiligen Hundetyps. Schon im Spiel zeigen Welpen rassebedingte Vorlieben und Fähigkeiten.

Retriever sind Apportierhunde, dazu gehört z.B. der Labrador-, Golden- und Flat Coated Retriever. Ihre Aufgabe war es das erschlossene Wild bei der Jagd zum Jäger zurück zu bringen. Deshalb kann man nur schwerlich einem Retriever das Apportieren abgewöhnen. Dieses genetisch angelegte Verhalten kann aber auch in nützliche Bahnen gelenkt werden, in dem man dem Hund beibringt z. B. eine Einkaufstasche zu tragen.

Terrier treiben ursprünglich bei der Jagd das Wild aus dem unterirdischen Bau, dazu gehört z.B. der Jack Russel-, West Highland White- und der Fox- Terrier. Da sie sich oft unterirdisch aufhielten, entstand ihr Name abgeleitet vom lateinischen „terra“= Erde. Für diese Aufgabe waren scharfe, mutige und nicht zu große Hunde nötig. Terrier sind temperamentvoll, beweglich und lebhaft. Eine konsequente und strenge Erziehung ist nötig, um die guten Eigenschaften Ihres Charakters in den Vordergrund zu stellen.

Hütehunde treiben ursprünglich Nutztiere zusammen, dazu gehört z.B. der Schäferhund der Border Collie und Australian Shepherds. Diese Tiere sollten Anweisungen den Hirten sofort befolgen, sind intelligent und ergreifen wenn nötig Eigeninitiative. Besonders die Kopfarbeit ist für diese Tiere essentiell, deshalb sollten sie entsprechend beschäftigt werden.

Wachhunde sind zum Beschützen und zur Bewachung des Reviers gezüchtet, dazu gehören Rottweiler, Hovawart und Dobermänner, Herdenschutzhunde bewachen ursprünglich die Herde, dazu gehört z.B. der Kangal. Diese Tiere sind wachsam, schlagen schnell an und können sich gegenüber Fremden reserviert benehmen.

Windhunde wurden ursprünglich für die Hetzjagd verwendet, dazu gehört z.B. der Greyhound, Whippet und der Podenco. Diese Tiere können besonders schnell laufen und können beispielsweise bei Hunderennen Spitzenwerte von 70km/h erreichen.

Laufhunde verfolgten ursprünglich das Wild über lange Strecken, dazu gehört z.B. der English Foxhound, die Deutsche Bracke und der Basset. Diese Tiere wurden in Meuten gehalten und verfügen über einen guten Geruchsinn um der Fährte zu folgen. Sie sind Teamplayer und freundlich.

Gesellschaftshunde sind als Sozialpartner des Menschen gezüchtet, dazu gehört z.B. der Pudel, der Mops und der Malteser. Diese Tiere haben ganz verschiedene Eigenschaften und Haltungsansprüche, weshalb eine genaue Betrachtung der einzelnen Rasse nötig ist.

Diese kurze Beschreibung der Rassegruppen soll Ihnen einen Einblick über die Vielfalt der vorhandenen Rassen geben. Bitte überlegen Sie sich genau vor dem Kauf, worauf es Ihnen ankommt und was Sie mit dem Vierbeiner vorhaben. Welche Erwartungen muss das neue Familienmitglied erfüllen?

Erbkrankheiten

Durch die langjährige Selektion der Hunde können auch Erbkrankheiten bei einigen Rassen auftreten. Diese können in jungen Jahren, aber auch erst im hohen Alter sichtbar werden. Bitte berücksichtigen Sie unbedingt die Erbgesundheit bei der Wahl Ihres neuen Familienmitgliedes. Zögern Sie nicht das Team der Tierarztpraxis Kersebohm dies bezüglich zu befragen. Wir geben Ihnen gerne Auskunft darüber.

Es ist also nicht ratsam einen Hund allein nach dem Aussehen zu kaufen, denn auch die Verhaltenseigenschaften sind angeboren und können nicht durch Erziehung ausgelöscht werden. Nur durch Nutzung von Ersatzhandlungen können sie die angeborenen Eigenschaften überlagern. Dieses erfordert jederzeit Geschick und Aufmerksamkeit vom Hundeführer.

Drum prüfe wer sich ewig bindet!!!

Die Hundeschule Kersebohm unter der Leitung von Sabine Knollenborg ist Ihr Ansprechpartner für jegliche Fragen zur geeigneten Wahl Ihres neuen Familienmitgliedes und berät Sie gerne im Rahmen der Verhaltensberatung oder in Form eines Hundetrainings. Mehr Informationen dazu unter Hundetraining.