Sozialisation meines Welpen
Ihr Hund ist noch sehr klein, über alle Maßen niedlich und imstande, so ziemlich alle Beschützerinstinkte, die in Ihnen schlummern, freizusetzen. Stimmt`s? Und dennoch, jetzt anzunehmen, dass man ihn vor allem und jedem abschirmen müsste, damit er sich bei Ihnen zunächst einmal „in Ruhe eingewöhnen“ könne, wäre ein großer Fehler. Wenn Sie Glück haben, dann kommt Ihr Welpe aus einem möglichst turbulenten Haushalt und kennt bereits Kleinkinder, Besuch, Autofahren, Lärm und fremde Hunde – das tägliche Chaos eben. Ist er jedoch z.B. im Zwinger geboren und aufgezogen, oder wurde er in einem sehr ruhigen und geordneten Haushalt geboren, dann ist es umso wichtiger, dass Sie jetzt das Richtige tun. Erfahren Sie hier einige Tipps und Tricks für die Sozialisation Ihres Welpen!
Raus mit ihm, mitten ins tägliche Leben!
Fahren Sie mit Ihrem neuen Familienmitglied Straßenbahn, gehen Sie mit ihm in die Einkaufspassage oder auf einen Trödelmarkt. Nehmen Sie ihn mit ins Café, gehen Sie mit ihm dahin wo viele Menschen sind und bleiben Sie gelassen, wenn kleine und laute Kinder auf ihn zustürmen. Seien Sie sicher, Hund und Kinder werden miteinander zurechtkommen. Lassen Sie den Welpen ruhig von Fremden anfassen!
Seien Sie bitte nicht irritiert und schon gar nicht eifersüchtig, wenn der Hund darauf altersgemäß richtig, nämlich freudig reagiert. Ihr Hund soll später schließlich freundliche sein, oder nicht?
Fremde? Meine neuen Freunde!
Wie wäre es mit einer kleinen Party zu Ehren des neuen Mitbewohners? Bereiten Sie die Party vor, indem die letzte Mahlzeit Ihres Lieblings ausfällt und Sie anstelle dessen den gefüllten Napf vor der Wohnungstür platzieren. Jeder Partygast bringt dem Vierbeiner aus dem Futternapf etwas mit. Ein möglichst gemischtes Publikum wäre dabei wünschenswert: Männer mit Stock und Hut, Damen mit Regenschirm, Personen in Arbeitskleidung und natürlich Kinder. Ihr Hund wird begeistert sein und die Gäste schwanzwedelnd begrüßen. Seine Sie sicher, Ihr Hund wird spätestens nach dem zehnten Klingeln begreifen, worauf es ankommt!
Zugegeben, solch ein Tier ist später vielleicht kein besonders abschreckender Wachhund. Dafür haben Sie (und Ihr Tier!) nicht bei jedem Briefträger, jedem Handwerker oder gar bei Kinderbesuch Dauerstress. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Ihre Checkliste, was Sie mit ihrem Welpen alles unternehmen können:
Fahrt mit Auto, Bus, Straßenbahn und Zug
Besuch auf dem Bahnhof
Fahrstuhlfahren. Besonders: Glasfahrstühle
Längeres Verweilen auf dem Parkplatz eines Supermarktes
Gang durchs Kaufhaus
Ausflug aufs Land: Pferde, Kühe, Schafe etc. betrachten
Besuch im Tierpark
Verweilen in einem Straßencafé/Biergarten etc.
Bummel durch die Fußgängerzonen
Mitnahme zu Kneipen und Restaurants
Freunde und Nachbarn besuchen
Fahrt durch eine Waschstraße
Längeres Verweilen an einem Verkehrsknotenpunkt
Spazieren in der Nähe eines Schießplatzes
Besuch von Stadtfesten, Trödel etc.
Überqueren von Brücken jeglicher Größenordnung
Spaziergang in einem Naherholungsgebiet
Besuch von Hundefreilaufflächen
Spaziergang am Bach, See etc.
Längeres Verweilen in unmittelbarer Nähe von Kinderspielplätzen
Auch der Umgang mit gleichaltrigen Artgenossen sollte gelernt sein und ist für ein entspanntes Zusammenleben unabdingbar! Die Hundeschule Kersebohm unter der Leitung von Sabine Knollenborg ist Ihr Ansprechpartner zur Hundeerziehung und bietet Welpengruppen und andere Hundetrainings passend für Ihren Hund an. Mehr Informationen dazu unter Hundetraining.