Vom Zehnkämpfer Wolf zum Facharbeiter Hund
Genetische Studien belegen, was Zoologen schon lange geahnt haben: Alle 400 Haushunderassen ob Windhund oder Königspudel, Bulldogge oder Schäferhund stammen nicht aus einer Vermischung von wildlebenden Caniden wie Schakalen, Wölfen und Kojoten. Sie haben nur einen gemeinsamen Ahnen, den WOLF als Stammvater! Jede Rasse ist durch Selektion des Menschen entstanden.
Der Wolf zeigt im Gegensatz zum Hund relativ wenige äußerliche Variationen. Es ist jedoch erstaunlich, was der Mensch aus dem Wolf gemacht hat: Ein nützliches Haustiere mit tausend Formen und Fähigkeiten. All das entstammt dem „Urhund“ Wolf! Worauf Züchter besonders stolz sind: Viele Hunderassen übertreffen heute den Wolf im Sinne des Menschen: Manche jagen, ohne das Wild zu reißen, oder gar zu fressen. Andere laufen schneller und bellen ausdrucksvoller. Herdenschutzhunde bewachen sogar des Wolfes liebste Beute – das Schaf! Aus einem „Zehnkämpfer“, der viele Disziplinen beherrschte, wurden „Spezialisten“ – zum Nutzen des Menschen. Im Zuge dieser Spezialisierung haben die Hunde jedoch die Fähigkeiten zum Überleben in der Wildnis verloren.
Hierarchiestruktur im Rudel - Was ich beachten muss
Wölfe leben in einem komplexen Familienverband in dem jedes Mitglied seine bestimmten Aufgaben hat und in dem es eine Hierarchie oder Rangordnung gibt. Demokratie ist ihnen fremd, denn so ist das Überleben des Rudels gesichert.
Der Hund verhält sich genauso wie sein Stammesvater, mit einem Unterschied: Das Rudel des Familienhundes bilden seine Besitzer, inklusive unmittelbarer Familienmitglieder und andersartiger Haustiere. Hunde betrachten uns als Rudelgenossen. Deshalb müssen wir uns hündisches Verhalten aneignen, denn wir können nicht vom Hund verlangen menschlich zu handeln oder zu denken. Hunde fühlen sich wohl, wenn sie im Rahmen von Leitlinien gehalten und konsequent behandelt werden. Entscheidend ist, dass der Mensch in allen Situationen Rudelführer ist und auch bleibt! Dabei ist der Rudelführer nicht der körperlich stärkste, sondern der intelligenteste! In einer Gemeinschaft mit Hund, muss der Mensch agieren und der Hund reagieren. Es darf dem Hund nicht die Gelegenheit gegeben werden sich den menschlichen Rudelmitgliedern überlegen zu fühlen. Der Hund fühlt sich jedoch gezwungen selbst die Führungsrolle zu übernehmen, wenn ihn niemand führt und er immer tun und lassen kann was er will! Das kann für Sie im Zweifel unangenehme Konsequenzen haben. Zeigen Sie deshalb Ihrem Haustier klare Grenzen auf. Bringen Sie Ihrem Haustier konsequent, unmissverständlich und artgerecht diese hierarchischen Verhältnisse bei. Gewalt und Angst sind dabei natürlich fehl am Platz.
Nur wer den Charakter und die Sprache seines Hundes versteht und ihn artgerecht behandelt und erzieht, kann sicher sein, dass das Zusammenleben mit dem Hund als Sozialpartner zu einem angenehmen Erlebnis wird.
Die Hundeschule Kersebohm unter der Leitung von Sabine Knollenborg ist Ihr Ansprechpartner für jegliche Fragen zur Hundeerziehung und berät Sie gerne im Rahmen der Verhaltensberatung oder in Form eines Hundetrainings.